Viele Vermieter sind angesichts der Mietpreisbremse besorgt,
beim Festlegen der Miete, etwas falsch zu machen. Tatsächlich sind die
Regeln regional sehr unterschiedlich. Doch wenn Sie mit System und etwas
Know-how vorgehen, ist das Finden des optimalen Mietpreises gar nicht
so schwer. Die wichtigsten Aspekte haben wir Ihnen hier zusammengefasst.
- Betrifft mich überhaupt die Mietpreisbremse?
Viele Vermieter sind verunsichert, wie viel Miete sie noch nehmen
dürfen. Denn die sogenannte Mietpreisbremse hat die bestehenden Regeln
noch einmal verschärft. Sie gilt bis jetzt aber nur in rund 300 der mehr
als 11.000 Gemeinden in Deutschland. Allerdings vor allem in den
Ballungszentren und deren Speckgürteln, also den bevölkerungsreichen
Metropolen. Bevor Sie also Ihre Immobilie vermieten, müssen Sie in
Erfahrung bringen, ob diese in einer Gemeinde mit Mietpreisbremse liegt.
Ob in Ihrer Gemeinde die Mietpreisbremse gilt, können Sie im Internet
herausfinden. Wollen Sie lieber auf Nummer sicher gehen, wenden Sie sich
an einen erfahrenen Profimakler oder direkt an die zuständige Behörde.
- Ortsübliche Vergleichsmiete und Mietspiegel
Was kaum jemand weiß: Im immer noch gültigen Wirtschaftsstrafgesetz
aus dem Jahr 1954 wurde festleget, dass die ortsübliche Miete um nicht
mehr als 20 Prozent bei der Neuvermietung überschritten werden darf. An
dieser Schwelle hat sich auch heute nichts verändert. Um also die
Grenzen nicht zu überschreiten, müssen Sie sich an der ortsüblichen
Vergleichsmiete orientieren. Problem: Was ist die ortsübliche
Vergleichsmiete? Einfach gesagt ist sie der Mietpreis, der üblicherweise
für Immobilien mit vergleichbaren Kriterien wie Art, Größe,
Beschaffenheit, Lage und Ausstattung in der Gemeinde bezahlt wird. Wie
hoch die ortsübliche Vergleichsmiete ist, verrät der Mietspiegel.
Allerdings hat die Sache ein paar Haken: Zunächst müssen Sie
recherchieren, ob es für Ihre Gemeinde überhaupt einen Mietspiegel gibt.
Dies erfahren Sie bei Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung,
beziehungsweise einem Immobilienexperten der Region. Oft haben nur
größere Städte einen Mietspiegel. Zusätzlich ist die ortsübliche
Vergleichsmiete nicht immer auf dem gleichen Stand wie die eigentlich am
Markt erzielbare Miete. Die Zahlen können veraltet sein. Da häufig nur
größere Städte regelmäßig und in kurzen Abständen einen Mietspiegel
erstellen. Ist kein Mietspiegel vorhanden, können Sie sich auch an der
Marktmiete orientieren. Diese richtet sich nach dem Prinzip von Angebot
und Nachfrage.
- Wer bezahlt Ihren Mietpreis
Angenommen Sie reizen Ihre gesetzlichen Möglichkeiten bis an die
Grenzen aus, ist das nicht unbedingt der optimale Mietpreis. Eine hohe
Miete verlängert den Zeitpunkt, bis Sie einen Mieter gefunden haben,
erheblich. Für die Monate, in denen die Wohnung nicht vermietet ist,
verlieren Sie nicht nur die Miete, sondern müssen auch noch die
Nebenkosten tragen. Wenn Sie Pech haben, bezieht ein Mieter Ihre Wohnung
nur, um nach einer günstigeren weiterzusuchen. So stehen Sie bald
wieder vor dem Problem, einen neuen Mieter finden zu müssen. Das kostet
Sie wieder die Vermarktung der Wohnung – eventuell müssen Sie sogar
streichen – ganz zu schweigen von den Nebenkosten. Es geht also darum,
einen realistischen Marktpreis auszuloten. Das können Sie in aller Regel
ohne langjährige Marktkenntnisse kaum selbst herausfinden. Hier helfen
Ihnen Profimakler weiter.
- Optimierungen
Mietpreiserhöhungen sind auch trotz Mietpreisbremse weiter möglich,
wenn der Standard der Wohnung angehoben wird. Achten Sie darauf, ob Ihre
Immobilie eventuell von einem Milieuschutz betroffen ist. Der legt
fest, wie weit der Standard angehoben werden darf. Grundsätzlich gilt:
Werden beispielsweise eine Heizungsanlage nach modernsten Anforderungen,
eine Fußbodenheizung oder ein hochwertiger Parkettfußboden eingebaut,
kann ein Teil auf die Miete umgelegt werden. Wenn eine Modernisierung
mindestens ein Drittel des Wertes einer vergleichbaren Neubauwohnung
gekostet hat, sind Sie sogar von der Mietpreisbremse ausgenommen.
Ohnehin empfiehlt es sich, Optimierungen zu finden, von denen auch der
Mieter profitiert. So können zum Beispiel zusätzliche Stellflächen für
PKW geschaffen oder Nischen im Mehrfamilienhaus in zusätzliche
Abstellflächen umgewandelt werden.
Um den optimalen Mietpreis zu ermitteln, hilft es den Rat eines
Experten einzuholen. Denn für die korrekte Einschätzung ist eine Menge
an Hintergrundwissen, Kenntnis des Marktes und viel Erfahrung nötig.
Sind Sie sich unsicher bei der Ermittlung Ihres optimalen Mietpreises? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.